Das Mädchen Mit Dem Stahlkorsett - Kady Cross

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Titel: Das Mädchen Mit Dem Stahlkorsett
Original Titel: The Girl In The Steel Corset
Autor: Kady Cross
Verlag: Heyne
Seitenanzahl: 368
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3453267404


Inhaltsangabe

In London kreuzen Luftschiffe am Himmel, dampfbetriebene Automaten erledigen die niederen Arbeiten, und von jungen Mädchen wird vor allem eines erwartet – anständig sein und hübsch aussehen. Mit Letzterem kann sie durchaus dienen, aber mit der Sittsamkeit hapert es bei Finley Jayne gewaltig, denn sie ist übermenschlich stark, und wenn ihr Temperament mit ihr durchgeht, kann es für ihre Kontrahenten schon mal böse enden. Als sie deshalb ihre Anstellung im noblen Haushalt der Familie August-Raynes verliert, scheint Finleys Schicksal besiegelt. Aber dann begegnet sie dem jungen Adligen Griffin, der gemeinsam mit seinen Freunden die wunderlichsten Experimente veranstaltet. Und Finley passt perfekt in die bunt gemischte Truppe, denn Griffin und seine Freunde haben ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen das Böse auf den Straßen Londons einsetzen. Doch Finley trägt eine dunkle Seite in sich, und obwohl Griffin zarte Gefühle in ihr erweckt, fühlt sie sich auch zu dem zwielichtigen Gangster Jack Dandy hingezogen. Als Griffin und seine Freunde einer gigantischen Verschwörung auf die Spur kommen, die nicht nur Königin Victoria, sondern das ganze Empire bedroht, muss Finley sich entscheiden ...

Das Mädchen mit dem Stahlkorsett stellt mein absoluter Alptraum dar. 2 Wochen und gerade einmal ein Buch gelesen, bedeutet meistens bei mir das ich mich verbissen zum Lesen zwingen musste und genau das war hier der Fall.
Wirklich nichts, rein gar nichts konnte mich an das Buch fesseln. Die Figuren sind seltsam, denken seltsam und sprechen seltsam. Dabei dachte ich wirklich am Anfang Finley sei ein wirklich nettes Mädchen, dass einfach nur falsch verstanden wird. Zu mal ich die Idee mit der Dr. Hyde und Mr. Jykll wirklich gut durchdacht fand.

Das Problem ist, dieser Punkt wird in binnen von zwei Seiten abgehandelt. Die Tante kommt, berichtet die Wahrheit und Griffin, die männliche Hauptfigur und Genie von Beruf, löst das Problem mit ein paar Tattoos und Yoga.
Dagegen werden andere Handlungsstränge unnötig in die Länge gezogen, deren Ende doch schon längst offensichtlich sind. So war mir schon nach wenigen Seiten wirklich bewusst wie der Attentäter mit den Organellen zusammenhängt, wären die Figuren noch munter im Dunkel tappen und dann ganz zufällig über die Lösung stolpern. Zu mal die Lösung wieder sehr plötzlich kommt und nicht wirklich durchdacht ist.

Großer Minuspunkt stellen aber eindeutig die Charakteren da. Den die Geschichte konnte wenigstens hier und da mit den netten Elemente des Steam Punks überzeugen. Aber die Figuren sind die ganze Zeit über blass geblieben. Immer wieder hatte ich den Wunsch die ein oder andere Charaktere an die Schultern zu packen und stark zu schütteln. Ihre Gedanken waren einfach nur nervig. Immer wieder entscheiden sie sich um, ziehen lächerliche Vergleiche und ihre Gefühle sind auch nicht schön mitzulesen.
Auch die Liebesgeschichte lässt sich nicht wirklich Liebesgeschichte nennen. Die ganze Zeit über ist es klar das Finley sich zu Griffin angezogen fühlt. Zu einem Kuss kommt es aber nicht, aufgrund ihrer Moralvorstellungen. Er denkt, er würde ihren Ruf schaden und sie denkt, sie verletzt damit die Etikette der Gastfreundschaft.
Um das ganze noch auf die Spitze zu treiben, entwickelt sich das ganze zu einer unnötigen Dreiecksbeziehung mit dem Gangster aller Gangster, Jack Dandy. Leider fand ich sein Akzent lächerlich und seine berufliche Laufbahn mit 20 Jahren fand ich dann doch etwas übertrieben, besonders weil er eben gleiche Moralvorstellung wie Griffin hat und Finley noch nicht mal anzufassen traut.
Damit aber die Liebesgeschichte im Buch nicht ganz verloren geht, dachte die Autorin sich vielleicht, dass es ganz sinnvoll wäre noch eine Dreiecksbeziehung einzubauen und verflechtet die Schicksale von Sam, Emily und Jasper miteinander.
Die kam aber leider viel zu kurz und wirkte dadurch gar nicht mehr echt. Wäre hier noch weiter gearbeitet wurden, wäre wenigstens ein Teil der Charakteren noch gelungen.

Schade, wirklich schade. Bei dem Mädchen mit dem Stahlkorsett handelt es sich um meinen ersten Steam Punk Roman und ich war so aufgeregt zu wissen, wie mir dieses Genre wohl gefallen würde. Aber außer ein paar wenigen modernen Elementen, versinkt das ganze dann doch in einem seichten Sumpf voller unerwiderten und missverstandenen Gefühlen. Da habe ich ehrlich gesagt gar keine Lust mehr den zweiten Teil zu lesen.