BildquelleTitel: "Nevermore"
Originaltitel: "Nevermore"
Autor: Kelly Creagh
Verlag: Loewe
Seitenanzahl: 560
Preis: 14,95 €
ISBN: 978-3-7855-7389-1
Seite zum Buch (mit Leseprobe)
Inhaltsangabe
Als Isobel bei einem Schulprojekt dem Außenseiter Varen zugewiesen wird, weiß sie noch nicht, dass das ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Überraschenderweise versteht sie sich nicht nur gut mit ihm, sie scheint sich sogar in ihn zu verlieben. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr wird sie in den Bann der geheimnisvollen Traumwelt gezogen, die Varen sich geschaffen hat. Und diese Welt birgt viele Gefahren: Bedrohliche Kreaturen dringen in die Wirklichkeit und sind nun auch hinter Isobel her. Allmählich begreift sie, dass Varen immer tiefer in die Welt seiner (Alb-)Träume zu gleiten droht. Und nur sie kann ihn retten ...
Quelle
Meinung
Zugegeben, die Inhaltsangabe klingt nicht so vielversprechend. Eher im Gegenteil: ein Cheerleader und ein dunkler, ominöser Typ. Klingt Klischeebeladen. Klingt nach etwas, das ich nicht unbedingt lesen würde.
Aber dann las ich auf goodreads und in diversen Foren gute Rezensionen zu dem Buch und wurde doch neugierig. Wenn Poe eine Rolle spielt, kann es ja gar nicht so schlecht sein, dachte ich mir - und bestellte das Buch.
Und ich muss sagen: Dieses Buch ist mal wieder ein exzellentes Beispiel dafür, wie Inhaltsangaben den Eindruck eines Buchs versauen können. Denn das was drauf steht, ist definitiv nicht drin. Es ist besser und einzigartiger!
Es fiel mir erstaunlich leicht, in das Buch hineinzufinden, auch wenn Isobel nicht von Anfang an sympathisch ist. Mit ihr musste ich erstmal warm werden, genauso wie mit Varen. Dennoch war es wahnsinnig interessant aus ihrer Perspektive zu lesen und die Geschichte mit ihr mitzuerleben. Ich mag es immer sehr, wenn Charaktere ihre Macken haben und einige davon, trotz Weiterentwicklung innerhalb der Geschichte, nicht ablegen und sich selbst treu bleiben. Hier ist das auch so. Varen und Isobel verwandeln sich nicht in blasse Charaktere im Laufe der Geschichte, sondern bleiben wie sie sind: Etwas gewöhnungsbedürftig und ziemlich interessant, glaubwürdig und sehr individuell.
Was mich aber am meisten an diesem Buch überzeugte, war tatsächlich die Geschichte. Anfangs ist sie sehr alltäglich, aber man ahnt schon, dass es noch seltsam werden wird. Und dann wird es tatsächlich abstrus, seltsam, geradezu grotesk. Es war absolut genial, wie Poes Geschichten und Gedichte umgesetzt wurden. Insgesamt mischten sich sehr viele eigentlich nicht zusammenpassende Zutaten in diesem Buch und formten etwas ganz Besonderes: Isobels Cheerleaderdasein, ihre leicht zickige Art - auf der anderen Seite der ziemlich düstere, verschwiegene, seltsame Varen, allerlei komische fantastische Wesen und eine Priese Gothic. Perfekte Schauerromantik.
Damit hatte mich das Buch dann eigentlich schon überzeugt. Hinzu kam noch ein sehr angenehmer Schreibstil und Dialoge, die sehr authentisch wirkten.
Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe von "Nevermore"
Fazit
Ein wirklich schöner Schmöker, den ich sicherlich noch mehrmals lesen werde und bei dem ich die Fortsetzung kaum erwarten kann!